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Hallo Martin! Reformationsfest für die ganze Familie

Es ist der 31. Oktober und wie immer in der evangelischen Kirche Reformationstag. Aber dieses Jahr ist es ganz besonders. Denn zum 500. Mal jährt sich 2017 der legendäre Thesen-Anschlag Martin Luthers an der Wittenberger Schlosskirche. Vieles ist in diesem Jahr dazu schon passiert. Die EKD hat ein großes Reformationsjahr ausgerufen. Am Tag selbst fanden in zahlreichen Kirchen Veranstaltungen und Gottesdienste statt. Aber eines fehlte noch: ein Reformationsfest für Kinder! Wo kann man das besser feiern als mitten in Bornheim?

17 Uhr – langsam bricht die Dämmerung ein. Mehr als 150 Kinder und Erwachsene haben sich draußen versammelt. Sind neugierig, was da gleich passiert. „Hallo Martin!“ – „Ein Martin Luther Spiel für Kinder“, was soll das denn sein?

Da geht der Scheinwerfer auf dem Kirchplatz vor der Johanniskirche an und der Platz und seine Besucher begeben sich auf eine Zeitreise an den Anfang des 16. Jahrhunderts. Martin Luther, gespielt von Hartmut Ludwig, tritt auf und nimmt die Kinder mit auf seinen Lebensweg. Die Kinder wirken aktiv mit bei der Gestaltung des großen Gewitters bei Stotternheim, sehen Gaukler Kunststücke vorführen, Fackeln, die den Platz in grelles Licht eintauchen, kaufen dem Prediger Tetzel originelle Ablassbriefe ab und entdecken mit Martin, dass Gottes Liebe nicht zu kaufen, sondern sein Geschenk an uns Menschen ist. Gemeinsam studieren alle ein neues Lied ein, das diese Erkenntnis auf den Punkt bringt: „Martin Luther spricht: Fürchte dich nicht! Gott hat dich lieb, so wie du bist!“

Mit Tüten und Keksen in der Hand geht es nach dem Theaterstück los zu vielen Bornheimer Häusern. Die Kinder und Eltern singen das Lied immer wieder, überreichen ihre Geschenke und dürfen auch ihre Tüten immer weiter mit Süßem füllen. Eine rundum gelungene Aktion. Einige sagen sogar „Das Beste, was ich zu diesem Reformationsjubiläum erlebt habe.“ Auf jeden Fall einzigartig in dieser Stadt. Ob es ein solches Kinder-Reformationsfest im nächsten Jahr wieder gibt? Mal sehen, aber vielleicht lassen sich die Initiatoren und Mitwirkenden aus dem Kirchenvorstand der Gemeinde ja nächstes Jahr auch wieder etwas Tolles einfallen.

Text: Pfarrerin Stefanie Brauer-Noss