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Gemeindefest am 5. und 6. Juli

Samstag ging es um 14 Uhr los mit Kaffee und Kuchen, aber bald füllten sich die Plätze im Gemeindesaal: "Jolly unter den Piraten" wurde bereits mit großer Spannung erwartet. Pünktlich um 15.30 Uhr ging es los, und immer noch wollten viele in den bereits voll besetzten Saal. Da mussten die Kinder und auch die Erwachsenen dem "Ahoi, Kinder", mit dem Jolly Joe (Markèta Meiselova) sie begrüßte, schon kräftig antworten, um gehört zu werden. Das “Neptun-Orchester“ (Peter Hermann, Philipp Hermann, Julian Hermann, Harald Möbus) und der Kinder-Piraten-Chor (Johanna Winkler) sorgten gleich für die rechte Seeräuber-Stimmung, ehe die schrecklichen Piraten auftraten: Rotznasen-Robby (Petra Vogel), Knochenknicker (Ralph Greb), Zora Zankapfel (Daniela Walch), Meuter Molly (Gaby Konermann) und Kläuschen Störtebecker (Peter Habermehl), angeführt von ihrem Kapitän, dem Bernemer Blut-Bully (Micky Jakobi). Wie es Jolly Joe unter den Piraten erging, wie die Piraten bei Joes Tante (Karen Gilsdorf) in die Klemme gerieten, wie sie mit Joes Hilfe wiederherausfanden, der Koch (Rudolf Mundhenk) sein Gedächtnis wieder erlangte und alles ein glückliches Ende nahm – das verfolgten alle mit großer Spannung und Begeisterung. Sogar der Klabautermann (Jörg Stark) half per Videoeinspielung und brachte mit magischen Kräften die Schatztruhe zum Vorschein.

Als Pfarrer Lehwalder den Schauspielern von der Theatergruppe der Johannis-KiTa dankte, ebenso den Musikern, dem Kinderchor, den Helfern im Hintergrund für Licht (Thomas Vogel), Ton (Marcus Riehmers) und Organisation (Kristin Döhnert) – das fand den gewaltigen Beifall des Publikums. Die Schauspielgruppe bedankt sich auch bei Anja Klöck, die trotz beruflicher Belastung und Umzugsstress mit ihrer Regiearbeit zum Gelingen des Stückes beigetragen hat. Ebenso dem unermüdlichen Reinhardt Linder, der immer ein offenes Ohr und eine Lösung für alle technischen Probleme hatte.

Da wird mancher als Ausdruck seiner Anerkennung der tollen Leistung eine großzügige Spende für die Renovierung der Kirche gegeben haben und hat sich vielleicht auch vorgenommen, das Schauspiel nochmals zu genießen, wenn es am 16. November wiederholt wird. Ans Nachhausegehen dachten danach nur sehr wenige. Unterm Zelt vor Regen geschützt, der zwischendurch drohte, genossen die meisten noch Bratwurst und frische Getränke, ehe es im Saal, wo die Piraten eine Bar mit brasilianischen Cocktails aufgebaut hatten, mit dem Fußball weiter ging: Viertelfinale zwischen Belgien und Argentinien, schließlich Niederlande gegen Costa Rica bis zum Elfmeterschießen nach Mitternacht.

Sonntag, der zweite Tag des Gemeindefestes war etwas Besonderes. Der Tag begann mit einem Gottesdienst, gestaltet mit Texten und Musik durch das Jugendgottesdienstteam unter dem Leitgedanken „Ihr seid das Salz der Erde“. Viele aus dem Team sind gleichzeitig Qumas, Mitarbeiterinnen beim Konfiunterricht. Passend dazu begrüßte Pfarrer Weber die neuen Konfirmanden. Und dann der weltliche Teil des Festes. Speisen und Getränke waren noch vielfältiger als am Vortag, alle Hauptamtlichen der Gemeinde von den Pfarrern bis zum Hausmeister und den Teams vom Johannis- und Heilands-Kindergarten waren im ständigen Einsatz, dazu die große Schar der Ehrenamtlichen, nicht zu vergessen alle die, die im Vorfeld Kuchen gebacken, Salate gezaubert, Gewinne für die Tombola organisiert hatten oder an Hüpfburg und Rollenrutsche den Kindern Freude machten. Und dann das umfangreiche Programm.

Ab 12:30 Uhr sorgte die Frankfurter Bläserphilharmonie für einen echten Ohrenschmaus. Alle Gäste konnten sich bei strahlendem Sonnenschein an symphonischer Blasmusik erfreuen. Unter der musikalischen und künstlerischen Leitung von Manfred Beutel gaben Studenten, Schüler und junge Berufstätige zeitgenössische und klassische Stücke zum Besten.

Im Anschluss präsentierten die „Hobbyhübber“ ihr akrobatisches Können. So manche Münder standen vor Bewunderung offen, als zwölf Akrobaten immer komplizierter werdende Pyramiden und Hebefiguren mit ihren eigenen Körpern bauten. „Man braucht keine besonderen gymnastischen Vorkenntnisse. Wichtig sind aber die eigene Körperbeherrschung und ein gutes Gefühl für Balance“, berichtet eine der Akrobatinnen. Auch das Alter spiele keine Rolle. Allerdings brauchen die Akrobaten sehr viel Vertrauen in ihre Partner, wenn diese sie in die Luft heben.

Um der sommerlichen Wärme für einen kurzen Moment zu entgehen, lud der Flohmarkt in den kühlen Kellerräumen beim Gemeindehaus zum Stöbern ein. Neben Geschirr, Schmuck und Bildern gab es auch hier nette Gespräche in angenehmer Ruhe. Der Erlös des Flohmarkts ist für Sozialprojekte in Guatemala bestimmt.

Den Nachmittag begleitete die Jazz-Band „Yapma Yap“. Jazz, Latin und Swing-Musik bereiteten allen Spaß und Freude. Die kreativen Live- Kompositionen belebten die Stimmung und luden zum Mit-Swingen ein. Mit „Memories of Heidelberg“ leiteten die „Schlagersterne“ zu einem leicht nostalgischen und fast schon besinnlichen Ausklang über, bei dem besonders den Älteren so manche Melodie wohlvertraut war, ob von „Cindy & Bert“ oder auch den Comedian Harmonists. Herzlicher Applaus dankte ihnen. Und dann ging es ans Aufräumen …

Hinterher konnte eine doppelt erfreuliche Bilanz gezogen werden: Für die Renovierung der Kirche, die inzwischen auch von außen schon sichtbare Fortschritte macht, konnten über 5.000 Euro erlöst werden. Vor allem aber: Es war ein rundum gelungenes Fest, das im Freien, im Gemeindehaus und unter dem großen Zelt zahlreiche Menschen einander näher brachte, sie nicht nur im gemeinsamen Feiern, sondern auch im gemeinsamen Anpacken vereinte und so in ihnen die Überzeugung stärkte, dass im Miteinander unserer Gemeinde sich große Kräfte entfalten können.

Kurzum: Ein guter Grund sehr dankbar zu sein.

 

Text: S. Abild, V. Amend
Fotos: M. Kemmann